19. August 2023, 20:00 Uhr Galerie Hošek Contemporary auf dem historischen Frachstschiff MS Heimatland, Fischerinsel 3, Berlin
Slowenische Komponistin und Sounddesignerin Mateja Starič wird in Berlin zusammen mit slowenischem Cellisten Klemen Hvala die Klang-Musik-Performance "mementophonia" uraufführen. Die Veranstaltung ist den Opfern der Hochwasserkatastrophe in Slowenien gewidmet und wird mit der Begrüßungsrede von der Botschafterin der Republik Slowenien in Berlin, Dr. Ana Polak Petrič, und der Leiterin des Slowenischen Kulturzentrums – SKICA Berlin, Saša Šavel Burkart, eröffnet.

Mateja Starič ist international anerkannte slowenische Komponistin und Musikerin, die in den Bereichen Theater, Film, Animation und Multimedia arbeitet. Sie vertonte zahlreiche Animations-, Dokumentar- und Spielfilme, Hörspiele und Multimedia-Projekte und wurde mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet. Bei ihrem Projekt "mementophonia" erforscht sie die Beziehung zwischen Klang und Erinnerung. Zusammen mit dem renommierten slowenischen Cellisten und Direktor des Ensemble Dissonance Klemen Hvala verwendet sie unkonventionelle und erweiterte Spieltechniken, um das Instrument als Allegorie des menschlichen Körpers zu beleuchten, der einem kontinuierlichen Fluss von Ereignissen und deren klanglichen Manifestationen ausgesetzt ist. Die musikalische Komposition aus Cello und Foley Sounds wird mit dokumentarischen Aufnahmen verflechtet. In Gesprächen mit ihrer 96-jährigen Großmutter Rozi berührt die Künstlerin die hellen und dunklen Schichten unserer individuellen und kollektiven Erinnerungen an die Kriegs- und Nachkriegszeit. Fast ein Jahrhundert eines persönlichen Lebens wird mit den wissenschaftlichen Kommentaren darüber kontrastiert, wie Musik dem Verlust der Erinnerung und ihrer allgemeinen Zerbrechlichkeit trotzt. Bei ihren Recherchen zu diesem Thema nahm Mateja Starič auch ihre Gespräche mit den deutschen Neurologen Prof. Dr. med. Valentin Riedl auf, in denen er über die neurobiologischen Prozesse und Mechanismen nachdenkt, die unsere Erinnerungen einerseits auf- und andererseits abbauen. Das Projekt "mementophonia" ist eine musikalische Reminiszenz, die sowohl helle als auch dunkle Erfahrungen unserer Vergangenheit widerspiegelt und uns gleichzeitig sanft an ihre unvermeidliche Vergänglichkeit erinnert. Zwei scheinbar weit voneinander entfernte Perspektiven treffen sich in der unerklärlichen Schönheit dessen, was die letzte verbliebene Erinnerung zu sein scheint - der Musik.

Die Veranstaltung, an der wir über mögliche Solidaritätsmaßnahmen zur Förderung der Betroffenen in Slowenien informieren werden, findet in Kooperation und mit Unterstützung des SKICA Berlin statt. Eintritt ist frei.


Link zur Veranstaltung. (Link)


Collage © Mateja Starič

Musik_deu_Sound-Musik-Performance_von_Mateja_Starič_und_Klemen_Hvala