Der Artist-in-Residence unseres Residenzprogramms in Berlin ist im Oktober
Blaž Kosovel, etablierter slowenischer Forscher, Kulturarbeiter und Redakteur des Magazins Razpotja, das sich eingehend mit sozialen Fragen und Kultur beschäftigt. Im Jahr 2013 war er Fulbright-Stipendiat an der City University of New York. Im Rahmen des Projekts "Kulturhauptstadt Europas Nova Gorica 2025" leitet er das Projekt "Ab Initio – urbana utopija", das darauf abzielt, ein digitales Archiv von Nova Gorica zu erstellen und gleichzeitig andere europäische Städte vorzustellen, die wie Nova Gorica im 20. Jahrhundert aufgebaut wurden. Das Projekt zielt auch darauf ab, das Bewusstsein für das Phänomen der neuen Städte zu schärfen und eine breitere europäische Perspektive zu schaffen. Die Forschungsinteressen von Blaž Kosovel decken ein breites Spektrum von Bereichen ab, darunter Geistes- und Sozialgeschichte, Kultur- und Stadtgeografie sowie Arbeitsfragen. Seine Dissertation wurde 2022 im slowenischen Verlag ZRC als wissenschaftliche Monografie mit dem Titel "Warum die USA kein Kulturministerium haben - von der Agrarkultur zur Kulturindustrie, von der Stadt Rom zur amerikanischen Zivilisation" veröffentlicht. Sie untersucht im Detail die Schlüsselrolle der institutionellen Kultur bei der Bildung europäischer Nationen und Staaten und die Gründe, warum es eine solche Kultur in den USA nicht gibt.
Blaž Kosovel wird sich in Berlin mit dem Thema der neuen Städte befassen und sich dabei auf den Städtebau, die Geschichte und den aktuellen Zustand der Berliner Stadtteile der Moderne konzentrieren, insbesondere auf die größten Stadtteile – Marzahn und Hellersdorf. Die Untersuchung erstreckt sich auch auf die umliegenden neuen Städte wie Wolfsburg, Eisenhüttenstadt, Halle-Neustadt und Leipzig-Grunau. Während seines Aufenthalts in Berlin wird Blaž Kosovel mit dem Team von Architectuul und der Gruppe MetroZones zusammenarbeiten, die den kreativen Raum station urbaner kulturen im Bezirk Hellersdorf betreibt, in dem auch Künstler und Aktivisten mit der lokalen Bevölkerung zusammenarbeiten. Die Ergebnisse der Untersuchung werden über Fotostorys in den sozialen Medien mit der Öffentlichkeit geteilt, gefolgt von einem Artikel für das Magazin "Razpotja" und einer öffentlichen Präsentation. Im Jahr 2025 werden alle Ergebnisse und Erkenntnisse auf der Projektwebsite und in einer öffentlichen Ausstellung präsentiert.
Foto: Rebeka Bernetič