23. September 2021, 18:00 Uhr Botschaft der Republik Slowenien, Berlin
*23. 9. um 18.00 Uhr in der Botschaft der Republik Slowenien in Berlin,
  • Eröffnung/Besichtigung der Ausstellung von Fotografien des Fotojournalisten Nace Bizilj


Eine Auswahl von Fotografien, die im Rahmen einer retrospektiven Ausstellung im Museum für Zeitgeschichte in Ljubljana gezeigt wurden und die sich auf die Ereignisse im Juni und Juli 1991 beziehen. Sein Objektiv hat Schlüsselmomente der Unabhängigkeit Sloweniens vor 30 Jahren eingefangen. In Zusammenarbeit mit dem Museum für Zeitgeschichte aus Ljubljana.

Nace Bizilj wurde am 27. Januar 1944 in Gameljne unter dem Berg Šmarna gora geboren und ist einer der bekanntesten slowenischen Fotojournalisten des 20. Jahrhunderts. Als ausgebildeter Fotograf fotografierte er im Alter von achtzehn Jahren Leonid Breschnew auf der Burg Cekin in Ljubljana und im Alter von vierundzwanzig Jahren Josip Broz Tito in Niederkrain. Er begann seine Karriere 1962 bei der renommierten Firma Foto Slovenija und setzte sie 1968 bei der Zeitung Dnevnik fort. Als Fotojournalist und langjähriger Redakteur für Fotografie hat er vierzig Jahre lang Menschen, Raum und Zeit visualisiert, von der Elite bis zum Alltagsmenschen, von der Politik bis zu Sport und Kultur, von historischen Meilensteinen bis zu Nebenschauplätzen der Geschichte.

Die Zeit des politischen Frühlings in Slowenien, der Übergang vom Sozialismus zur Demokratie und der erfüllte Wille des Volkes zur Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Sloweniens nehmen in Nace Biziljs Karriere einen ehrenvollen Platz ein. Es war seine goldene Periode des Fotojournalismus, die er "Frühlingsglanz" nannte. Nach der Unabhängigkeit Sloweniens war Biziljs Karriere noch lange nicht zu Ende, sondern er stellte sich neuen Herausforderungen, die er mit der satirischen Kolumne "Fotografie lügt nicht" in der Tageszeitung Dnevnik umsetzte. Seine Leidenschaft für Reisen um die Welt teilte er mit den Lesern der Zeitung Nedeljski dnevnik, für die er Fotoreportagen veröffentlichte und so auch die Leser mit seinen Texten begeisterte. Im Jahr 2003 ging er in den Ruhestand und verabschiedete sich vom unerbittlichen Tempo des täglichen Schaffens journalistischer Fotografie, und ein paar Jahre später beschloss er, sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Im Jahr 2010 schenkte er dem Museum für Zeitgeschichte Sloweniens sein gesamtes Werk mit 300.000 Schwarzweiß- und Farbnegativen von Fotografien. Er tauschte die Kamera gegen eine Lupe und einen Leuchttisch und bearbeitete die Dokumentation des Werks wöchentlich im Museum. Jahrzehntelang verborgene Negativrollen wurden aufgeklappt, bearbeitet, dokumentiert und erhielten eine neue Bedeutung. Indem er einzelne Fotos interpretierte und Tausende von Namen und Ereignissen auflistete, vervollständigte er auch den Reichtum eines national bedeutenden fotografischen Erbes.


Foto: © Nace Bizilj

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